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„Heilen mit Bakterien“

Luftfoto: Symbiopharm / Grafik: ZGV

Unter dem Motto „Medizin – Forschung, Produkte, Versorgung“ hat es auch im Dekanat an der Dill einen Betriebsbesuch gegeben. Zehn Personen haben die SymbioPharm GmbH in Herborn besucht, ein mittelständisches Pharmaunternehmen, das sich dem „Heilen mit Bakterien“ verschrieben hat.

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Das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN organisiert in Zusammenarbeit mit den regionalen Verantwortlichen seit einigen Jahren Betriebsbesuche, bei denen man einmal hinter die Kulissen einer Firma blicken und mit ihren Beschäftigten ins Gespräch kommen kann.

In diesem Jahr geht es dabei um das Thema: „Medizin – Forschung, Produkte, Versorgung“. Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe gab es auch im Dekanat an der Dill zum vierten Mal einen Betriebsbesuch. Am Donnerstag (1. Juni 2023) haben zehn Personen die SymbioPharm GmbH in Herborn besucht, ein mittelständisches Pharmaunternehmen, das sich dem „Heilen mit Bakterien“ verschrieben hat. Das Ziel ist, mit Hilfe von Bakterien Atemwege, Darm und Immunsystem gesund zu erhalten. SymbioPharm hat sich auf die Herstellung von probiotischen Arznei- und Nahrungsergänzungsmitteln spezialisiert, hat aber auch Kosmetika und ein Ergänzungsfuttermittel für Hunde im Angebot.

Hohe Anforderungen bei der Herstellung

Bei dem Betriebsbesuch bekamen die Besucher einen Einblick in die Herstellung der probiotischen Arzneimittel. An diesem Tag wurde gerade eine Charge des Produkts Symbioflor 1 in kleine Glasfläschchen zu je 50 ml abgefüllt. Die Arzneimittel Symbioflor 1 und Symbioflor 2, die lebende Bakterien als Wirkstoff enthalten, sowie das Arzneimittel Pro-Symbioflor, welches abgetötete Bakterien als Wirkstoff enthält, sind sehr sensibel bezüglich Kontaminationen aus der Umgebung. Dementsprechend gibt es sehr hohe Anforderungen im Blick auf die Herstellung und Abfüllung der Präparate, die unter aseptischen Bedingungen erfolgt. Das heißt, alle Mitarbeitenden in der Produktion, die am offenen Produkt arbeiten, müssen spezielle Schutzkleidung tragen, die Luft in den Produktionsräumen wird sterilfiltriert, die Glasfläschchen sowie weitere zur Produktion erforderliche Materialien werden unter hohem Energieaufwand sterilisiert und vieles andere mehr.

Viele langjährige Mitarbeitende im Betrieb

Die SymbioPharm GmbH begann 1986 am jetzigen Standort mit wenigen Personen und beschäftigt heute rund 100 Mitarbeitende. 30 davon sind im Rahmen der Arzneimittelherstellung in den Bereichen Produktion, Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung tätig, andere im Bereich Nahrungsergänzungsmittel/Ergänzungsfuttermittel, im Vertrieb, im Versand, in der Verwaltung und in der Logistik. Viele von ihnen arbeiten schon sehr lange bei SymbioPharm, einige schon seit über 25 Jahren. Neue Mitarbeitende in der Produktion müssen lange – bis zu drei Jahren – qualifiziert werden. Es ist ein Verlust für die Firma, wenn sie zu anderen Firmen oder in größere Städte wechseln.

Schwierige Jahre erlebt

Schwierig waren für SymbioPharm in den vergangenen Jahren die Folgen der Corona- und Energiekrise. Es gab Lieferengpässe und drastische Preissteigerungen für Schutzmasken und Desinfektionsmittel, aber auch für Glasfläschchen, die passenden Tropfeinsätze und Schraubverschlüsse und für Verpackungen. Außerdem hat SymbioPharm selbst auch hohe Energiekosten für Strom und Gas. Weil der Arzneimittelmarkt stark reguliert ist, können die gestiegenen Kosten nur begrenzt an die Kunden weitergegeben werden.

» Die Reihe der Betriebsbesuche geht weiter: Interessierte können am 17. August die Merck KGaA in Darmstadt und am 24. August das Universitätsklinikum in Mainz besuchen. Weitere Informationen dazu gibt es beim Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung , Sekretariat Arbeit & Soziales , Julia Unser,  Telefon 0 61 31 - 28 744 32 oder per E-Mail unter J.Unser@zgv.info 

 

Text und Fotos: Uwe Seibert, Fachstelle Gesellschaftliche Verantwortung, Ev. Dekanat an der Dill

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